Streik

Als heute Morgen die ersten Kinder wach wurden erschien alles noch normal soweit. Doch mit der Zeit wurden die Kids langsam misstrauisch: In der Küche war das Licht aus, auf den Gängen und im Speisesaal waren keine Teamer zu sehen, Frühstück wurde auch nicht angekündigt. Erst um viertel nach neun bemerkten die Kids die Streik-Zettel in der Küche und trommelten schnell das Ersatz-Team zusammen. Elf der ältesten Kinder übernahmen die Aufgaben, die normalerweise das Betreuer-Team erledigt. Zunächst wurde in der Küche eine kurze Besprechung und Lageplanung abgehalten. Da man leider Morgenimpuls, Frühstück, Kiosk, Zimmernoten und Spiele nicht gleichzeitig machen kann, musste der Reihe nach vorgegangen werden. Nach dem Morgenimpuls wurde das Frühstück serviert. Vormittags wurde die ganze Truppe zusammengetrommelt: Ziel war der nahe Spiel- und Fußballplatz. Ein Teil der Ersatz-Teamer boten Fußball und Werwölfe an, andere halfen beim Kochen der Kartoffelsuppe.

Nach dem Verteilen der Post übernahm das reguläre und bewährte Betreuer-Team wieder das Ruder. Zunächst gab es das zum Wecker-Spiel versprochene Eis als Nachtisch.

Am späteren Nachmittag war die 60-Minuten-Wette angesagt. Die Kinder bekamen eine ganze Liste an zu bewältigenden Aufgaben, für die sie insgesamt 60 Minuten Zeit hatten. Manche Aufgaben konnten in kleinen Gruppen oder von einzelnen Kindern erledigt werden, bei anderen musste die gesamte Gruppe antreten. Zum Abschluss mussten alle gemeinsam ein Lied singen. Mit Spielleiter Felix als Dirigenten wurde Bruder Jakob angestimmt und damit einige Minuten vor Ablauf der Zeit das Spiel gewonnen.

Die vielen Herausforderungen machten ziemlich hungrig. Von 18 Blechen Pizza blieben lediglich zwei einsame Stücke übrig, die wohl den Abend im Besprechungszimmer nicht überleben werden.

Im Anschluss an das Essen mussten wie immer die Dienste erledigt werden. Zu dieser Zeit sieht immer wieder kleine Putz- und Aufräumtrupps im und ums Haus. Die sauberen Bäder wurden gleich nach den Diensten wieder in Gebrauch genommen. Schließlich muss man sich für die Lagerdisko auch ordentlich herausputzen. Aus dem kleinen Disko-Schuppen schallte bis zehn lautstark Diskomusik und Kindergesang. 

Nach dem Diskobesuch sollte heute nicht mehr allzu lange wach geblieben werden, damit alle fit genug für den Stadtausflug sind.