Zeitungsbericht Schwarzwälder Post

Abschließendes Gruppenfoto vor dem Haus Bergengrün am letzten Abend.

„Kleines Lager“ Sommerferienfreizeit der Seelsorgeeinheit Zell a. H.

Geschichten aus 1001 Nacht im Kleinen Lager

Von Yvonne Spitzmüller

Hirschegg/Zell a. H. 49 Kinder aus der Seelsorgeeinheit und ihrer Umgebung verbrachten mit zwölf Teamern zwei Wochen in Hirschegg im Kleinwalsertal.

Am Montag, 22.08.2016 warteten bei strahlendem Sonnenschein 49 gespannte und von Vorfreude gezeichnete Gesichter auf den Reisebus und das 12-köpfige Betreuerteam. Mit dem Doppeldeckerbus ging es los in Richtung Kleinwalsertal und die freudige Erwartung auf das Haus und die kommenden Tage war förmlich greifbar. Nach 4,5h Fahrt und Pause musste zum Haus noch ein kleiner Fußmarsch bewältigt werden. Oben angekommen entschädigte aber die tolle Aussicht für den steilen Weg. Ruhig lag es da, das Haus Bergengrün in Hirschegg, das für 14 Tage das Feriendomizil sein sollte. Doch die Ruhe war schnell vorbei, als die Kinder die Zimmer bezogen und das Haus in Beschlag nahmen. Auch die Außenanlage mit Spielplatz, Grillstelle und Volleyballfeld wurden bald erkundet, genauso wie der Partykeller und all die anderen Räume des Gebäudes.

Die Lagerfahne wurde gleich am ersten Morgen gemeinsam gestaltet und an der Fassade des Hauses aufgehängt. Im und um das Haus wurden in den zwei Wochen verschiedene Workshops angeboten: beim Seifen selbst herstellen, Batiken, Massage & Beauty, Foto-Story, Capture the Flag und Henna Tattoos konnten die Kinder ihrer Kreativität und ihrer Energie freien Lauf lassen und sich austoben.

Die Umgebung –  sowohl in Österreich als auch in Deutschland – wurde bei den zahlreichen Ausflügen erkundet. Gleich in der ersten Woche ging es los zur Sommerrodelbahn Allgäu Coaster und anschließend zu Fuß durch die imposante Breitachklamm. Im Schwimmbad in Riezlern konnte das schöne Wetter auf der Liegewiese, im Becken und auf den Rutschen ausgiebig genossen werden. Außerdem fanden Ende der ersten Woche verschiedene Interessengruppen statt. Br. Stephan besuchte uns und bot an zwei Tagen Klettersteiggehen für die älteren Kinder an. Auf den Weg zum Gipfel des Walmendingerhorn machte sich eine weitere Interessengruppe mit der Walmendingerhornbahn und zu Fuß zurück. Gemeinsam mit Br. Stephan wurde der von den Kindern vorbereitete Lagergottesdienst unter freiem Himmel gefeiert.

Auch in der zweiten Woche standen Ausflüge auf dem Programm: der Stadtausflug mit Stadtspiel in Oberstdorf und der Ausflug ins Wonnemar Hallenbad nach Sonthofen wurden von den Kindern schon freudig erwartet. Auf den verschiedenen Rutschen, im Wellenbad, Whirlpool und den anderen Schwimmbecken mit ihren Attraktionen wurde gespielt und getobt.

Im Haus Bergengrün war von den Teamern ebenfalls einiges geboten: Rollenspiel, Karaoke, 60-Minuten Wette, Gesellschaftsspielen und Wasserolympiade mit anschließender Wasserschlacht. Typische Lagerveranstaltungen wie der Bunte Abend mit großem Buffet und tollem Programm, das Casino mit der Casinobar und der Lagerabend mit den traditionellen Lagershirts und der Verlosung der Gewinne durften natürlich im Programm nicht fehlen, genauso wie das Lagerkiosk, die Lagerdisko und der Lagerstreik. Für einen Tag übernahmen die ältesten Kinder das Ruder und erledigten die Aufgaben der Betreuer.

Auch weniger beliebte Aufgaben müssen im Alltag einer so großen Gruppe gemeinsam erledigt werden: Jeden Tag waren Kinder in kleinen Teams zu verschiedenen Diensten, wie beispielsweise Küchendienst, WC-Dienst oder Außendienst eingeteilt. Beim Kochen, Einkaufen oder am Kiosk konnten die Kinder ebenfalls mithelfen.

Nach zwei ereignisreichen Wochen ging es am 4. September wieder zurück in die Heimat. Am Parkplatz warteten schon Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde auf die Heimkehrer. Das schlechte Wetter schaffte es nicht, die ausgelassene und freudige Stimmung zu trüben. Getreu dem Motto „Geschichten aus 1001 Nacht“ hatten die Jungen und Mädchen bestimmt viel zu erzählen.

Während der gesamten Freizeit konnten alle Daheimgebliebenen auf dem Blog http://kjg-zell.blogspot.de/ verfolgen, was im und um das Haus Bergengrün so los war. Die Berichte und Bilder der einzelnen Tage bleiben dort auch weiterhin abrufbar.

Die Ferienfreizeit war wie jedes Jahr nur möglich durch den unermüdlichen Einsatz des ehrenamtlichen Betreuerteams: Anja Baumann, Hannah Brucher, Lutz Brucher, Henriette Falke, Timo Golla, Robin Günther, Katrin Pfundstein, Martin Plener, Felix Schmieder, Svenja Welle, Philipp und Yvonne Spitzmüller. Ein großes Dankeschön geht auch an die Geschäftswelt von Zell und Biberach, die das Lager wieder mit zahlreichen Sach- und Geldspenden unterstützten.

Anfang nächsten Jahres wird es den traditionellen Bildernachmittag geben, an dem auch immer die Möglichkeit zur Anmeldung für das nächste Lager besteht. Der Termin wird rechtzeitig in der Schwarzwälder Post und auf dem Blog veröffentlicht. Auf ein zahlreiches Wiedersehen freuen sich die Betreuerinnen und Betreuer des diesjährigen Kleinen Lagers.

Fundsachen

Diverse Fundstücke wurden während der zwei Wochen gesammelt und bislang von ihrem Besitzern nicht wiedererkannt. Da am Parkplatz bei der Ankunft zunächst die Fundsachenkiste nicht aufzufinden war, werden wir in den nächsten Tagen Fotos der Funstücke hier auf dem Blog einstellen und so hoffentlich doch noch ihre Besitzer finden.

Lagerabend und Verlosung

Es ist soweit: der letzte Tag im Ferienlager ist angebrochen.
Heute vormittag hatte das Kiosk zu letzten Mal geöffnet. Saure Zungen, Schlangen, Esspapier, Kaugummis und all die anderen Leckerein wurden verkauft, bis kein einzelnes Teil mehr übrig war.

Die Koffer wurden bereits gepackt bis auf die Dinge, die bis morgen benötigt werden. Sie stehen jetzt im Tischtennisraum und warten darauf, dass morgen noch Kulturbeutel und Bettzeug eingepackt wird.

Zum Mittagessen gab es heute Tortellini mit Käse-Sahne-Soße.
Den Nachmittag verbrachten die Kinder draußen auf dem kleinen Spielplatz und beim Volleyballfeld.
Heute Abend konnten wir ein letztes Mal draußen essen. Davor haben wir ein paar Gruppenbilder gemacht.

Nach dem Abendessen gab es den traditionellen Lagerabend. Jedes Kind bekam sein abgegebenes weißes T-Shirt zurück: von den Teamern wird von Hand der Name vornedrauf und Jahr, Ort und Lagerthema hintendrauf geschrieben. Das Shirt ist eine schöne Erinnerung für Zuhause und gleichzeitig für einige die Chance, am Abreisetag doch noch ein frisches Shirt anziehen zu können.
Außerdem wurden viele Geschenke verlost. Lagerlose konnten durch die Teilnahme an den Spielen und Aktionen ergattert werden. Das letzte Los des Abends bestimmt den Gewinner der Lagerfahne.

Für die letzte Nacht gilt bei den Kindern wie immer der Vorsatz durchzumachen und die letzte Nacht gemeinsam zu genießen. Erfahrungsgemäß hält sich die Zahl derer, die es schaffen, gegen ihre schweren Augenlider anzukämpfen, aber eher gering.

Morgen nach dem Frühstück steht dann eine große Putz- und Einpackaktion der Teamer an. Der Bus holt uns um 11 Uhr an der Bushaltestelle ab und wird voraussichtlich zwischen 15.30 Uhr und 16.30 Uhr wieder in Zell auf dem Geländer der Firma Schnurr Im Erlenbach ankommen.
Die genaue Ankunftszeit und eventuelle verkehrsbedingte Verschiebungen werden morgen direkt vom Bus aus auf dem Blog mitgeteilt.

Casino

Schon seit der Busfahrt von Zell nach Hirschegg war ein Programmpunkt das Gesprächsthema Nummer 1: das Lager-Casino. Partner und Partnerinnen wurden während der zwei Wochen ausgemacht, gefragt, wieder verworfen und neue gefragt. Heute Abend war es dann endlich soweit. Bevor das Casino seine Pforten öffnete, versammelten sich alle Kinder vor dem Eingang: alle hatten sich mächtig in Schale geworfen, die Haare gegelt, geflochten, hochgesteckt, Lippenstift und Lidschatten aufgelegt. Am Eingang wurde anhand der selbstgebastelten Ausweise das Alter der Besucher kontrolliert, bevor die Paare weiter zum Fotografen gingen.

Im Obergeschoss bekamen die Kinder ihre Jetons und schon konnte der Glücksspielrausch beginnen. Bei BlackJack, 10 000, Bingo, Hohe Hausnummern, Roulette und beim Einarmigen Banditen konnte das Geld vermehrt aber auch verloren werden.
An der Casino Bar konnten viele Leckereien für das erspielte Geld gekauft werden. Herzhaftes, Süßes und Cocktails fanden großen Anklang und wurden in der Bar verspeist.

Wen das Glück beim Spiel verlassen hatte, konnte seine Kasse durch Spülen in der Küche wieder auffüllen.
Im Partyraum konnte man sich mit seinen Freunden in der Fotobox ablichten lassen.

Hallenbad

Dicke Nebelschwaden und strömender Regen: heute früh war das perfekte Hallenbad-Wetter. Gleich nach dem Frühstück ging es mit dem Bus nach Sonthofen ins Wonnemar Hallenbad. Nach einer kurzen Einweisung ging es los in die Umkleiden und ins Bad.

Dort wurden die Rutschen, das Wellenbad, der Whirlpool und das Außenbecken ausgiebig getestet und für sehr gut befunden. Nach einem Picknick konnte vom Kiosktaschengeld auch ein Eis gekauft werden. Nach vier Stunden ging es unter die Duschen und wieder in die Umkleide.

Draußen wartete strahlender Sonnenschein auf uns, so dass alle, die es nicht ganz rechtzeitig aus den Wellen geschafft haben, ihre Haare in der Sonne trocknen lassen konnten. Auf der Busfahrt war es sehr still, viele müde Köpfe lehnten an den Scheiben, schwere Augenlieder konnten der Schwerkraft nichts entgegensetzen und so nutzten Kinder und Teamer die 45 Minuten Fahrt zum Ausruhen.

Zuhause mussten erstmal die Zimmer aufgeräumt werden, denn die täglichen Zimmernoten wurden für abends angekündigt. Trotz Ankündigung findet sich immer Interessantes in den Zimmern: diverse Habseligkeiten wie Chips, Briefe, Zahnbürsten, Schraubenschlüssel werden gerne unter dem Kopfkissen deponiert, Kehricht wir einfach unter den Mülleimer gefegt, Unterhosen findet man schon auch mal auf dem Schrank anstatt darin…

Abends gab es leckere Spaghetti mit Tomatensoße und nach dem anstrengenden Tag heute wurde kurzerhand der Speisesaal nochmal zum Heimkino umgebaut. Für die Vorführung des zweiten Aladdin Filmes wurden Decken und Kissen aus den Zimmer gebracht, um es sich richtig gemütlich zu machen.

Bunter Abend

Nach den vielen Vorbereitung den ganzen Tag über konnte abends der Bunte Abend starten.
Alles begann mit dem großen Buffet. Es gab alles was das Herz begehrt: Kartoffelsalat, Karottensalat, grüner Salat, Tomaten-Mozzarella Salat, Sandwichtoasts mit Cocktailsoße, Mozzarellasticks, Chicken Wings, Nürnberger Würstchen, Hackbällchen, Pizzabrot, Baguette, Cracker mit Frischkäse und Käse-Trauben-Spieße. Im bunt dekorierten Speisesaal wurde das leckerere Essen verspeist.

Die Kinder hatten viele Auftritte vorbereitet: nach acht musikalischen Darbietungen der Kinder gab es noch einen Sketch zu sehen. Kurzfristig entschieden sich die Teamer auch einen Auftritt beizusteuern und nach einem Soloauftritt von Martin – mit Zugabe – waren viele Kinder auf den Geschmack gekommen und meldeten weitere Programmpunkte spontan an. Spätestens bei „Atemlos“ waren alle auf der Tanzfläche und verbrannten im Voraus die Kalorien des Dessertbuffets.

Nach dem tollen Programm ging es zurück zum Nachtisch: Vanille- und Schokopudding, Wackelpudding in rot, grün und gelb, Vanillesoße, Eis und Knabberzeug wurden auf die Teller geladen.

Mit der Ankündigung zum morgigen Ausflug ins Hallenbad nach Sondhofen ging ein langer Tag zu Ende.

Vorbereitungen zum Bunten Abend

Nach dem Kinoabend gestern konnte heute ein bisschen länger geschlafen werden.
Bei tollem Wetter mit viel Sonne wurde heute morgen draußen ein Henna-Tattoo-Workshop angeboten. Hübsche Motive und schöne Freundschaftstattoos sind dabei entstanden. Im Speisesaal wurde gleichzeitig weiter an der Fotostory gebastelt, die jetzt in Comicform gebracht wurde und nur noch ausgedruckt werden muss.

In der Küche laufen währenddessen schon die Vorbereitungen für heute Abend. Zum Bunten Abend gibt es traditionell ein großes Buffet mit allem, was das Herz von Kids und Teamern begehrt. Auch die Kinder bereiten sich auf den Abend vor. Sie sind für das Programm zuständig und studieren ihre Auftritte ein.

Außerdem werden bereits die Lagershirts für den letzten Abend beschriftet. Jedes Kind bekommt sein abgegebenes weißes T-Shirt mit seinem Namen und einer Aufschrift als Erinnerung an das Ferienlager am Lagerabend zurück.

Die Jungs in diesem Zimmer wurden wohl durch den fliegenden Teppich aus dem Film gestern Abend inspiriert.

Stadtausflug

Heute ging es gleich nach dem Frühstück mit dem Bus nach Oberstdorf: der Stadtausflug stand auf dem Programm.

In der Fußgängerzone teilten sich die Kinder in Gruppen für das Stadtspiel auf. Die Aufgabe war es, so viele verschiedene Stempel von Geschäften wie möglich zu bekommen. Nach einer Stunde wurden die Laufzettel am Treffpunkt eingesammelt und der gemütliche Teil begann. Die Kinder konnten sich von ihrem Taschengeld einen Teil auszahlen lassen und es nach Belieben ausgeben: Spiel-Handys, Zuckerwatte, Pizza, Postkarten, Schminke, Andenken und vieles mehr wurden in den örtlichen Geschäften erworben.

Zum Abendessen wurden 16 große Bleche Flammenkuchen mit grünem Salat verdrückt.
Nach dem Tag außer Haus gab es am Abend ein entspanntes Programm: der Speisesaal wurde zum Kinosaal umgebaut und Disney entführte uns in die Welt von Aladdin und Prinzessin Jasmin nach Agrabah.

Lagerstreik

Streik Streik Streik Streik – Dieser Betrieb wird bestreikt – Streik Streik Streik Streik

Heute morgen um kurz nach halb acht wurde von den ersten Kindern bemerkt, dass etwas anders ist als an anderen Tagen: niemand wurde von Betreuern geweckt, keine Betreuer in der Küche, kein Morgenimpuls, kein Frühstück im Speisesaal. Zusätzlich waren alle Tische umgedreht, so dass man nicht daran sitzen konnte, Becher bildeten auf dem Boden das Wort Streik, alle Schuhe waren zu einer langen Leine zusammengeknotet und dekorativ im Raum aufgehängt.

Schnell wurden alle Ersatztemer zusammengrufen und die Kinder geweckt. Nach einer kurzen Besprechung wurden bereits große Pläne gemacht: Morgenimpuls, Zimmernoten, Frühstück, Kiosk, Abendprogramm Herzblatt, Tischtennisturnier – am besten alles sofort und gleichzeitig. Als die Kinder sich alle im Speisesaal versammelt hatten gab es nach einem Morgenimpuls das Frühstück.

Fast wie immer, nur eben mit anderen Teamern. Die Teamer durften an diesem Morgen etwas länger schlafen als sonst und sich einfach zum Frühstück in den Speisesaal setzen.

Der Nudelauflauf und Karottensalat zum Mittagessen wurde gemeinsam gekocht.

Selbstverständlich wurden auch Dienste gemacht und die Post verteilt – fast so wie immer, nur eben mit anderen Teamern.
Nachmittags öffnete das Kiosk und das Abendprogramm „Herzblatt“ wurde fleißig vorbereitet.
Traditionell dürfen die Ersatzteamer abends an der Besprechung teilnehmen und von ihrem Tag und ihren Erfahrungen berichten.

Abends übernahm das bewährte Team wieder das Ruder. Das Abendprogramm war ein geselliger Spieleabend in Speisesaal und Partykeller mit Scotland Yard, DOG, Werwölfe, Zug um Zug, Drecksau, CamelUp, Love Letter und 10 Sekunden Ballaballa.